A spotlight on female artists


Von 11. bis 14. Juni öffnete das Nova Rock Festival auf den burgenländischen Pannonia Fields zum 19. Mal seine Pforten. Viele Topmotivierte reisten sogar am Vortag an und feierten die Nacht hindurch um den Beginn des Festivals so richtig zu zelebrieren. Das Ankommen am Gelände bezeichneten viele Gäste als „Home Coming“ und so zog sich die Atmosphäre auch durch die gesamten vier Tage. Die Stimmung im Publikum war trotz großer Hitze herzlich und gemütlich. Es wurde aufeinander Acht gegeben und es war durch gut funktionierende Abläufe und großen Respekt der Crew gegenüber spürbar, dass eine Großzahl der Besuchenden routinierte Festivalgäste sind.
In diesem Jahr haben wir uns auf die Suche nach den weiblichen Künstlerinnen auf den Bühnen gemacht und wurden von deren Performances nicht enttäuscht. Auch wenn die Anzahl der Frauen nach wie vor gering ist, ist der weibliche Anteil im Vergleich zu den Vorjahren doch wesentlich gestiegen.




Das Female Opening auf der Blue Stage des Festivals durften The Warning aus Mexiko am Mittwoch machen und performten auch spanische Nummern, die das Publikum gründlich abfeierte. Die Red Bull Bühne durfte als Frau Amira Elfkey einweihen mit Spirtbox brachte das Nova Rock bereits am ersten Tag eine Frontwoman als weiblichen Headliner auf die Bühne, die mit voller Wucht die Zuschauenden für Korn aufheizte.




Die absolute Frauenpower brachte Tag 2. Beide Bühnen wurden von starken Frauen eröffnet. Auf der Red Stage brachten Kittie zu früher Stunde das Publikum in Extase und parallel durfte die österreische Sängerin Anna Sophie den Tag auf der Blue Stage eröffnen. Beide Gruppen könnten unterschiedlicher nicht sein – während Kittie, als voll weiblich besetzte Band, hart und laut den männlichen Metal Bands um nichts nachstehen hat Anna Sophie mit poppigerem Sound voller Dankbarkeit und Motivation vor kleinem Publikum richtig Stimmung gemacht. Ihre volle Weiblichkeit, mit all der Energie die sie zu bieten hat, zeigte LOLO, deren Sound überraschend rockig der Crowd einheizte. Das ukrainische Stimmwunder von Jinjer durften an diesem „Day of Females“ nicht fehlen und brachte genau das ans Tageslicht was von ihr erwartet wurde: Absolute Faszination bei allen Zuhörenden. Mit einer ähnlichen stimmlichen Brutalität, mit aber wesentlich mehr singenden Parts, beherrschte Poppy ihr Publikum. Schade nur, dass bei ihrer Show keine Fotos gemacht werden durften. Auch die Red Bull Stage machte die Bühne frei für eine Künstlerin. Vowws brachte mit Sonnenbrille und Zigarette den absoluten Coolness Faktor aufs Nova Rock Festival. Zum Abschluss des Tages waren beide Headliner mit weiblicher Besetzung ausgestattet. Auf der Red Stage bespielten Cradle of Filth ein kleines aber motiviertes Publikum während die Blue Stage das langersehnte Bühnen Comeback von Linkin Park mit neuer Frontwoman Emily Armstrong abfeierte. Die Massen, die bis spät nachts zum Set tanzten, sangen und jubelten und erst nach dem Encore vom Gelände strömten sprechen für sich.




An den letzten beiden Tagen war der Anteil der Musikerinnen geringer, dafür kein Stück weniger energievoll. Am Freitag eröffneten Igel vs. Shark aus Wien die Blue Stage mit einer absoluten Kanone am Bass die Bewegung und Stimmung auf die Bühne brachte und damit den Auftritt für Ohren und Augen zu einem Festivalhighlight machte. Gleich getan hat der Bassistin das Frontfrau Ina Bredehorn aka Deine Cousine, eine Frau der Sorte die es viel öfter im Musikbusiness geben sollte. Auch bei Amaranthe und Tschebberwooky, die spontan eine Lücke im Line Up füllen durften waren Frauen Teil der Besetzung und machten die Gruppen mit jeweils vielen Menschen auf der Bühne zu einem vielseitigen Erlebnis. Am letzten Tage gelang es der Sängerin von Halflives die Zuschauenden auf Red Bull Stage trotz großer Hitze noch heißer zu machen und rockte des Publikum mit Leib und Seele. Auch die Show von Dragonforce auf der Red Stage, die die Besuchenden in absolute Extase brachte, wäre ohne Bassistin Alicia Vigil nur halb so gut gewesen. In üblicher Manier veranstaltete die aus 50% Frauen bestehende Band Skillet einen Abriss, als sich der Abend langsam dem Ende zuneigte. Danach bot die deutsche Gruppe Heaven Shall Burn noch ein absolutes weibliches Highlight am Samstagabend, als Sängerin Britta Görtz für Sänger Marcus Bischoff, der aufgrund einer Infektion ausfiel, einsprang. Mehr Frauenpower als bei diesem Auftritt kann nicht geboten werden – in wenigen Tagen studierte die Sängerin die Lieder einer fremden Band ein und performte, als gäbe es kein Morgen. Die lückenlos positive und euphorische Resonanz des Publikums war zweifellos berechtigt. Der einzige Grund, warum man nach einem solchen Auftritt nicht wunschlos ist, ist dass die Band hoffentlich an diese Zusammenarbeit anknüpft und es hier zu weiteren Kollaborationen mit Britta kommen wird.




Nachdem wir uns auf die Spuren der Künstlerinnen am Nova Rock gemacht haben ist noch ein wesentlicher Fakt aufgefallen: In einigen Bands, wie z.B. Imminence und Iggy Pop, nehmen Frauen wichtige Rollen im Hintergrund ein, vor allem beim Gesang, auch wenn sie nicht Teil der offiziellen Besetzung sind. Daraus lässt sich schließen, dass stimmliche Diversität auf den Bühnen gut ankommt und zukünftig hoffentlich noch mehr davon geboten wird, vielleicht auch mit offizieller Aufnahme in die Gruppen.


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